Schauspieler Peter Lohmeyer („Das Wunder von Bern“) hat nie ein Geheimnis draus gemacht, dass sein Herz dem FC Schalke 04 gehört. Seit seinem sechsten Lebensjahr ist der Wahl-Hamburger Schalke-Fan. Das Spiel gegen den FC Bayern München schaute er sich gemeinsam mit seinem Sohn in der Arena an. Anschließend sprach er mit RevierSport über das Spiel, die Entwicklung bei den Königsblauen und die Aussichten auf den Klassenerhalt.
Herr Lohmeyer, wie fanden Sie das Spiel?
Wir haben ja nicht schlecht gespielt. Aber man sieht halt, dass immer gegen Bayern München zu viel Respekt da ist. Das war etwas schade, sonst hätten wir etwas mitnehmen können.
Wie bewerten Sie die Situation?
Man sieht eine Entwicklung. Wir haben etwas mitgenommen aus dem Mainz-Spiel und man sieht eine Veränderung durch den Trainerwechsel. Als Beispiel kann man den Henning Matriciani nehmen, der auch gegen Bayern eine Super-Leistung gebracht hat. Ich habe das Gefühl, dass viele nun in der 1. Liga angekommen sind. Und ich glaube auch nicht, dass es zu spät für den Klassenerhalt ist.
Sie glauben, Schalke kann die Liga halten?
Es wäre blöd zu sagen, dass es schon zu spät wäre. Es ist noch mehr als eine halbe Spielzeit zu spielen und da kann noch einiges passieren. Im Winter geht es darum, das zu konsolidieren. Und ich denke, das schafft Thomas Reis auch mit der Mannschaft. Ich hoffe, dass wir in dieser in alle Richtungen sinnlosen Winterpause mit den jetzt noch verletzen Spielern, die dann zurückkommen, eine Mannschaft aufstellen, die es dann schafft.
Hätte Schalke eher reagieren müssen beim Trainerwechsel?
Der Trainerwechsel kam auf jeden Fall zu spät. Man war da zu vorsichtig. Denn Frank Kramer war möglicherweise von vornherein der falsche Trainer. Und womöglich hätte Herr Reis schon eher Flagge zeigen müssen. Es gab ja offenbar Gespräche. Und im Sommer hätte man dann sofort Nägel mit Köpfen machen sollen. Du brauchst einfach Zeit, um so eine Mannschaft aufzubauen, wenn du in die 1. Liga kommst. Wir haben da wohl wichtige Zeit verschenkt. Das hat Mitaufsteiger Bremen anders gemacht, aber da gingen auch nicht so viele Spieler im Sommer weg.
Es scheint, als brennen Sie wieder für ihren S04, obwohl sie zwischenzeitlich ja sogar aus dem Verein ausgetreten waren. Täuscht der Eindruck?
Bei mir war das Schalke-Gefühl immer da. Aber vor allen Dingen ist es bei mir wieder stärker da, seit sich der Verein nach Tönnies strukturell neu aufgestellt hat. Das braucht Zeit und wir müssen auch nicht gleich nach den Sternen greifen. Ich fand zum Beispiel auch die 2. Liga unheimlich spannend und so etwas schweißt einen Verein auch zusammen. Und da sollte man in Ruhe weiter aufbauen und Rückschläge einkalkulieren. Dann kommen wir auch wieder zurück.